Sportlich und gesellig-gesellschaftlich war das Internationale Passchampionat in Zachow in diesem Jahr so gut besetzt wie nie zuvor, und diese Mischung aus Ambition im Wettkampf und relaxtem Miteinander am Rande der Bahn und an den Abenden hat das bereits zum achten Mal von Günther Weber auf seinem idyllischen Land- und Forstgut ausgerichtete Event abermals zu einem wahren Highlight werden lassen.

Gern widmen wir uns (isibless inklusive) in unserer Betrachtung dem „normalen“ Geschehen in Sport, Zucht & Freizeit. Viel zu oft wird dabei der Blick auf die Menschen vernachlässigt, die unter Behinderungen leiden. Dabei gibt es immer mehr richtig tolle Projekte engagierter Trainer & Therapeuten, die unser aller Respekt verdienen und die nachhaltig helfen. Schauen wir heute mal nach Österreich.

Nicht zuletzt von der MEM 2012, einer WM-Sichtung 2011 und der Hess. Meisterschaft 2010 ist vielen Reitern von nah und fern der Hirtenhof von Familie Leibold in allerbester Erinnerung. Eine ausgesprochen wichtige und prominente Rolle spiel(t)en dabei stets die Wehrheimer Vereinsmitglieder als Rückgrat und Stütze der Events. Sie feierten nun zum Saisonausklang ’ne wunderschöne Vereinsmeisterschaft.

Zur letzten FIZO-Prüfung des Jahres traten auf dem Gestüt Heesberg 16 Kandidaten an, und dabei machten u.a. zwei schicke schwedische Kjarval-Enkelinnen auf sich aufmerksam: Siegerstute Gná från Dahlgården (8,22/8,40/8,33) und ihre Halbschwester Saga. Bestes deutsch gezogenes Pferd war Arko vom Heesberg (8,22/8,37/8,31), ein sehr talentierter Fünfgänger aus der Zucht von Gastgeber Daniel C. Schulz.

Auf den Tag genau seit 10 Jahren steht sie offiziell in Diensten des IPZV, aber schon deutlich länger ist der Lebensweg der heutigen Jubilarin mit unserem Islandpferdeverband verbunden: als Reiterin, Trainerin und Richterin, als leidenschaftliche Zucht-Kennerin und einfach als jemand, dem die Islandpferde und die Menschen „drumherum“ sehr am Herzen liegen. Herzlichen Glückwunsch, Swantje Renken!

Ein erstklassiges Passchampionat 2012 ist Geschichte: in der Mittagssonne zeigten sich die Fünfgänger im A-Flokkur von ihrer besten Seite. Am Ende wurde Fláki frá Blesastöðum seiner Favoritenrolle gerecht. Unter Þórður Þorgeirsson töltete, trabte & passte er zu 8,83 Punkten, Fannar frá Kvistum mit Frauke Schenzel gewann Silber, Bronze holte Valur frá Keldudal unter Jóhann Skúlason. Videos morgen!

Fjarki frá Breiðholti heißt der große Gewinner im B-Flokkur. Der von Rasmus Møller Jensen gerittene Rappe mit weißen Stiefeln, ein Þristur-Sohn, präsentierte sich besondern im schnellen Tölt ganz exzellent. Zuvor hatten bereits Jóhann R. Skúlason auf seiner Snugg frá Grundet Hus im T3-Finale (7,61) und Jacqueline Uelpenich mit Glanna vom Schloßberg in der T7 (6,75) auf der Ovalbahn glänzen können.

Der Gæðinga-Fünfgang läuft bei schönster Sommersonne, und nach 40{62b74a4937bd97ceb6a9bb1c5e86035d7335e18c1002eb26cf5a41b5fd5d28ec} liegt vor großer Kulisse der Favorit Fláki frá Blesastöðum unter Þórður Þorgeirsson in Führung. Sehr schön und mit viel Fluss im Tölt, dafür mit etwas weniger Power im Pass als letzte Woche in Aegidienberg, insgesamt aber eine weitere sehr schicke Darbietung. Fylkir & Hnot vom Kranichtal liegen mit Frauke Schenzel auf Rang 2 und 3.

Am frühen Abend standen die ersten beiden Läufe der Passrennen über 150 und 250 Meter an, und hatten Agnar Snorri Stefánsson und sein Hörður vom Ruppiner Hof aus dem Stall von Lárus Sigmundsson im ersten Lauf noch ’ne Ziel-Galoppade eingebaut, so sprinteten sie im zweiten Lauf zur Bestzeit von 15,66 Sekunden. Über die lange Distanz gibt abermals Marie Lange-Fuchs den Ton an: 23,14 Sekunden.

Wie hatte Sportreporter-Legende Werner Hansch vor genau fünf Jahren resümiert, als er in Zachow das Fußballspiel einer deutschen Auswahl gegen Reiter aus den acht Gastländern augenzwinkernd kommentierte: „Ein beschämendes Ergebnis!“ Seinerzeit war Team Germany mit 1:14 Toren untergegangen; vom leidenschaftlich dribbelnden Karly Zingsheim angeführt, gab’s diesmal „nur“ ein 0:1. Eine irre Gaudi!